Was Kouchyar Shahroudi auf seinem ganzen Weg zum Flötisten besonders kennzeichnet, ist zum einen seine große Weltoffenheit und zum anderen die hiermit verbundene Neugier auf ein weitgefächertes und umfangreiches Repertoire. Beispielsweise hat er sich sehr früh aufgrund seines persischen Ursprungs der Nay-flöte zugewandt , die er wie kein anderer beherrscht. Durch seine Ausbildung im Iran, in Deutschland und in Frankreich verfügt er über ein einmaliges technisches Können und vor allem über die Fähigkeit, die jeweiligen stilistischen Schwierigkeiten einer bestimmten Zeit oder eines besonderen Komponisten in den Griff zu bekommen. So kann er ein weites Spektrum an Musikarten bewältigen, wie etwa Barock, Klassik oder Romantik und darüber hinaus ebenfalls zeitgenössische und etnische Musik.Etwa zehn Schallplatten hat er aufgenommen, von Mauro Giuliani über Ravel, Roussel , die persische Musik bis Messiaen. Das Auffallende an diesen Einspielungen ist eine recht einzigartige und  ausgesprochen eigenwillige Klanggestaltung, die über das rein Ästhetische hinaus auf einem humanistischen Lebens-und Weltgefühl gründet. 

Zur Zeit  wirkt er als Flötist im Orchester an der Opera de Rouen-Haute Normandie, er lehrt als" professor" am Arthur Honegger-Konservatorium in Le Havre und widmet sich dem « Trio A Piacere ».

Als Komponist schöpft er voll aus den ihm eigenen Erfahrungen eines vielseitigen Interpreten, um die ganze Kompositionsgeschichte seines Instrumentes in seine Werke einzubeziehen. Sein innigstes Anliegen besteht darin, persische Musik und abendländiche Tonkunst ineinander aufgehen zu lassen.

So begibt er sich stets auf die Suche nach neuen Klangwelten am Scheideweg zwischen beiden Kulturräumen.

Darin liegt der Sinn seiner tonkünstlerischen Schaffenskraft.